Gewalt beginnt schon vor dem ersten Schlag!

Im Rahmen der weltweiten Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen veröffentlichen die BJV und das Frauenkomitee ein Video, um Bewusstsein für das Thema zu schaffen.

Zum Tag gegen Gewalt an Frauen, am 25. November, macht die Bundesjugendvertretung (BJV) darauf aufmerksam, dass Gewalt nicht nur physische Gewalt meint: „Gewalt beginnt schon vor dem ersten Schlag. Wir leben immer noch in einer Gesellschaft, in der Sexismus vorherrscht. Das bedeutet, dass Frauen überall in ihrem Leben Diskriminierung erfahren, zum Beispiel in Form von geringerer Bezahlung, Hassnachrichten im Internet oder in der Ausbildung. Diese Mechanismen gipfeln dann leider in Gewalttaten bis zu Femiziden. Diese Welt ist für Frauen nicht sicher“, betont BJV-Vorsitzende Fiona Herzog.

Um auf diese Dynamiken aufmerksam zu machen, hat das Frauenkomitee der BJV heute ein Video veröffentlicht, in dem diese Aspekte aufgezeigt werden: „Mädchen und Frauen sind tagtäglich mit frauenfeindlichen Sprüchen oder Handlungen konfrontiert, sei es im beruflichen oder privaten Kontext, oder auch im öffentlichen Raum. Kritik und Ablehnung wird oft damit beiseite gewischt, dass Frauen keinen Spaß verstünden oder hysterisch seien. Hier beginnt eine gefährliche Spirale“, erklärt Romana Greiner, Sprecherin des BJV-Frauenkomitees.

Gewalt beginnt schon vor dem ersten Schlag!

„Wenn wir Gewalt bekämpfen wollen, müssen wir auf der strukturellen Ebene ansetzen und alles dafür tun, um Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Ein wichtiger Aspekt ist die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen, die nur erreicht werden kann, wenn Arbeit gerecht entlohnt und unbezahlte Arbeit endlich fair zwischen den Geschlechtern aufgeteilt wird“, unterstreicht Greiner.

„Gerade im Lockdown ist die Situation für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, besonders prekär. Gewaltschutzeinrichtungen müssen daher endlich ausreichend finanziert und gefördert werden. Das Budget  des Gewaltschutzpaketes der Regierung ist dafür viel zu gering angesetzt”, kritisiert Herzog. „Die Bundesregierung muss alles dafür tun, damit Frauen, die von Gewalt betroffen sind, rasch und umgehend Schutz bekommen. Außerdem braucht es einen Ausbau von Präventions- und Täterarbeit. Prävention und Bildungsarbeit zum Thema Gewalt muss schon bei Kindern im Bereich der Elementarpädagogik und in der Schule anfangen“, so der Appell von Herzog an die Politik.

„Uns reicht’s! Wir wollen endlich ein Leben ohne Sexismus und Gewalt“, betonen Herzog und Greiner abschließend.

Mehr Infos zu den frauenpolitischen Positionen der BJV HIER.

Mehr zum Thema auch im Blog von Hannah Svoboda, stellevertretende Sprecherin des Frauenkomitees.