Aus dem Blog

Junge Stimmen für Europa: Delegierte aus zehn Ländern in Wien

Jugenddelegierte aus ganz Europa kamen in Wien zusammen, um über das Wählen ab 16, aktuelle Projekte und Anliegen ihrer Jugendvertretungen zu sprechen. Fariha und Michael, unsere Europäischen Jugenddelegierten, organisierten das Treffen gemeinsam mit der BJV und schufen damit eine Plattform für diesen Austausch.

Delegierte aus Irland, dem Vereinigten Königreich, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, der Slowakei, Polen, Tschechien, Ungarn und der Schweiz versammelten sich in Wien, um ihre Initiativen zur Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre zu teilen. Die Jugendarbeiter*innen tauschten sich über nationale Projekte, Kampagnen und die aktuelle Situation in ihren Ländern aus und stellten erfolgreiche Ansätze vor. In dieser Gruppe von Ländern ist es aktuell nur in Belgien und Österreich möglich, ab 16 Jahren zu wählen – in Belgien jedoch ausschließlich bei EU-Parlamentswahlen.

In anderen Ländern dieser Gruppe kämpfen die Jugenddelegierten weiterhin mit Herausforderungen: So ergab eine Umfrage in der Schweiz dieses Jahr, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Senkung des Wahlalters ist, was die Notwendigkeit weiterer Schritte in der Interessenvertretung verdeutlicht. Im kommenden Jahr ist zudem eine größere Kampagne in Luxemburg geplant, die an das zehnjährige Jubiläum eines Volksentscheids erinnert, bei dem das Wahlalter ab 16 Jahren damals abgelehnt wurde. Der Austausch in Wien schuf Raum, die Erfahrungen und Ideen innerhalb dieser Ländergruppe zu bündeln, um gemeinsam die Stimme junger Menschen in Europa zu stärken und voranzubringen.

Wählen ab 16 – Ein Beispiel aus Österreich

Das Thema Wählen ab 16 ist Teil einer europaweiten Kampagne des Europäischen Jugendforums. Österreich, wo das Wahlalter – auch auf Forderung der BJV – bereits 2007 auf 16 Jahre gesenkt wurde, liefert spannende Erkenntnisse zu den Auswirkungen dieses Schritts. Studien wie die AUTNES (Austrian National Election Study) zeigen, dass die Senkung des Wahlalters das politische Engagement junger Menschen fördert: 16- und 17-Jährige weisen eine höhere Wahlbeteiligung auf als die Gruppe der 18- bis 20-Jährigen. Österreich bietet somit wertvolle Einblicke für Jugendvertretungen, die sich für eine Senkung des Wahlalters einsetzen.

Neuere Studien zeigen jedoch, dass für den langfristigen Erfolg dieser Maßnahme nicht nur die Senkung des Wahlalters entscheidend ist, sondern dass junge Menschen auch gezielt darauf vorbereitet werden sollten. Aus diesem Grund setzen wir uns als BJV dafür ein, Politische Bildung als eigenes Schulfach zu etablieren. So wird das Wissen über politische Prozesse gefördert, die Grundlage für fundierte Entscheidungen geschaffen und junge Menschen werden besser auf ihre Rolle in der Demokratie vorbereitet.

  • Das Bild zeigt die Teilnehmer*innen des Netzwerktreffens "Wählen ab 16".
  • Das Bild zeigt die Teilnehmer*innen des Netzwerktreffens "Wählen ab 16" in der Diskussion
  • Das Bild zeigt die Teilnehmer*innen des Netzwerktreffens "Wählen ab 16" in der Diskussion

Update über die Arbeit auf Europäischer Ebene

Neben dem Schwerpunkt Wählen ab 16 hatten die Delegierten auch die Gelegenheit, sich über aktuelle Positionspapiere des Europäischen Jugendforums auszutauschen, die im November bei der Vollversammlung abgestimmt werden. Für die neuen Jugenddelegierten bot der Vorstand des Europäischen Jugendforums zudem einen umfassenden Einblick in den Aufbau und die Arbeitsprogramme der Organisation – eine wertvolle Orientierungshilfe für das zukünftige Engagement.

Brücken bauen zwischen UNYDs und dem Europäischen Jugendforum

Neben den europäischen Jugenddelegierten war auch United Nations Jugenddelegierte Jana beim Austausch dabei. In einer kurzen Vorstellung präsentierte Jana ein Positionspapier, das in Zusammenarbeit mit anderen UN-Jugenddelegierten verfasst wurde, und erläuterte, welche Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Jugendforum und den Delegiertenprogrammen der Vereinten Nationen bestehen könnten.

*Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der OeAD-GmbH wider. Weder die Europäische Union noch die OeAD-GmbH können dafür verantwortlich gemacht werden.