Das war unser Studienbesuch nach Finnland

Gemeinsam mit mehreren Mitgliedsorganisationen reiste eine Delegation der BJV nach Finnland, um mehr über deren Arbeit zu Jugend, Frieden und Sicherheit zu lernen.

Frieden und Sicherheit sind nicht nur aktuell sehr stark medial diskutierte Themen, sondern haben insbesondere für junge Generationen große Relevanz. Das zeigen auch zahlreiche aktuelle Studien (vgl. Ö4 Jugendstudie), in denen Jugendliche kriegerische Auseinandersetzung als große Sorge identifizieren. Umso wichtiger ist es, dass auch sie in Fragen der Friedens- und Sicherheitspolitik stärker miteinbezogen werden. Diese Forderungen ist jedoch nicht neu.

Bereits 2015 hat der UN-Sicherheitsrat mit der Sicherheitsratsresolution 2250 die Notwendigkeit dieser Miteinziehung identifiziert und alle Mitgliedsstaaten aufgerufen, entsprechende Schritte zu setzen. Finnland ist derzeit das einzige EU-Land, das einen eigenen Nationalen Aktionsplan (NAP) für YPS entwickelt hat. Die BJV war daher gemeinsam mit 8 Mitgliedsorganisationen (AFA, EJÖ, JVP, Landjugend, MJÖ, PPÖ und SJ) von 5. bis 10. April in Helsinki und hat dort die finnische Jugendvertretung Allianssi im Rahmen eines Erasmus+ Kooperationsprojekts zu Youth, Peace and Security getroffen, um mehr über deren Arbeit und Kooperationen zu diesem Thema zu erfahren.

Wir haben viele wertvolle Einblicke gewonnen, vor allem, wie Jugendliche in Finnland aktiv in die Gestaltung von Friedens- und Sicherheitsstrategien eingebunden werden. Besonders interessant war der Austausch mit unterschiedlichen Jugendvertreter*innen aus den nordischen Ländern, die wiederum andere Ansätze und Herausforderungen mitbrachten – das zeigt, wie unterschiedlich die Bedürfnisse in Europa sind, wenn es um Jugendbeteiligung in so wichtigen Themen wie Frieden und Sicherheit geht.

Ein großer Schwerpunkt lag auf dem finnischen Aktionsplan, der schon seit 2021 umgesetzt wird. Das war für uns als österreichische Delegation besonders aufschlussreich, da wir uns überlegen, wie wir ein ähnliches Modell für Österreich adaptieren könnten. Finnland bietet hier eine Menge Best Practices, vor allem in der Zusammenarbeit zwischen Jugendvertretungen, politischen Entscheidungsträger*innen und internationalen Gremien wie den UN Youth Delegates.

Besonders bereichernd war für uns der direkte Austausch mit Abgeordneten und Vertreter*innen der Martti Ahtisaari Peace Foundation. Diese Einblicke haben uns gezeigt, wie umfassend YPS in Finnland verankert ist und welchen Einfluss die Jugendvertretungen auf politische Prozesse haben. Auch wir von der BJV haben unsere Sichtweisen eingebracht und Ideen für unsere eigene Lobbyingarbeit in Österreich mitgenommen.

Insgesamt hat uns dieser Studienbesuch viele Impulse für unsere zukünftige Interessenvertretungsarbeit im Bereich Youth, Peace and Security gegeben. Es ist klar, dass wir in Österreich noch viel Potenzial haben, um junge Menschen stärker in friedenspolitische Prozesse einzubinden. Wir freuen uns darauf, die Erfahrungen aus Finnland in unsere Arbeit einfließen zu lassen und gemeinsam an einer friedlicheren und sicheren Welt zu arbeiten.