EU-Jugendkonferenz in Polen: Eine starke Stimme für junge Menschen
Vom 2. bis 5. März fand die EU-Jugendkonferenz in Polen statt. Die EYDs Anna-Marie Christely und Michael Stadlmann waren gemeinsam mit Anna Schwabegger von der BJV dabei. Hier berichten sie von ihren Erfahrungen.
Anfang März durften wir, die European Youth Delegates Michi und Anna für Österreich an der EU Jugendkonferenz in Lublin teilnehmen und damit in die 11. Beteiligungsrunde des europäischen Jugenddialogs starten – unter dem Zeichen des Youth Goals #1: Die EU mit der Jugend zusammenbringen. Als drittes junges Delegationsmitglied wurden wir von Anna begleitet, die in der BJV-Projektgruppe Aufwachsen in Frieden und Sicherheit bereits Expertise zum Fokus der aktuellen polnischen Präsidentschaft des Rates der EU, „A strong and secure Europe“, sammeln konnte. Neben der Sicherheit junger Menschen und der Frage, wie Brücken zwischen jungen Menschen und der EU geschlagen werden können, wurden in den Arbeitsgruppen die Themen EU-Werte, digitales Europa und der Jugenddialog selbst intensiv bearbeitet.

Unsere Stimme
In der Arbeitsgruppe „You and your voice in the EU” stand das Thema der neuen Beteiligungsrunde im Vordergrund. In einem ersten Schritt wurden aktuelle Probleme von Jugendpartizipation identifiziert. Dabei trat ein starker Konsens hervor: Bereits auf Ebene des Jugenddialoges scheitere es an offener Wertschätzung und Weiterarbeit mit den Ergebnissen partizipativer Prozesse von Seiten der EU. Oft bleibe unklar, was mit den Ergebnissen von Jugendkonferenzen und des Jugenddialoges in Folge geschieht. Dies könne zu Frustration und Apathie engagierter junger Menschen führen und das Vertrauen in die Demokratie gefährden. Zur Förderung der Transparenz wurden in der Folge konkrete Forderungen ausgearbeitet. Die Kommission soll zu einer schriftlichen Stellungnahme zu den Vorschlägen verpflichtet werden, die aus Jugendkonferenzen hervorgehen, in welcher erläutert wird, wie mit den Ergebnissen weitergearbeitet wird, was davon umgesetzt werden kann und welche Forderungen nicht weiterverfolgt werden können. Außerdem ist ein längerfristiger Prozess einzurichten, der die Implementierung solcher Vorschläge nachvollziehbar macht. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe waren sich einig, dass eine starke Stimme für junge Menschen unverzichtbar für eine erfolgreiche Zukunft der EU ist.
Werte der EU
Die Arbeitsgruppe „You and EU values“ hat sich hingegen den gemeinsamen Werten der EU, sowie der Notwendigkeit, diese zu schützen, gewidmet. Der Schwerpunkt lag in diesem Zuge darauf, an Lösungen zu arbeiten, die das Vertrauen in politische Institutionen sowie demokratische Prozesse stärken. Die Arbeitsgruppe hat Gefahren für die Demokratie insbesondere durch Mis- und Desinformation, die das Vertrauen in politische Institutionen untergraben, definiert. Um diesen entgegenzuwirken, hat die Arbeitsgruppe die Notwendigkeit für bessere Medienbildung an Schulen ausgedrückt, um den kritischen Umgang mit Medien zu lernen. Ebenso soll durch unabhängige Fact-Checks vor Wahlen Fake News auf Social Media entgegengewirkt werden. Eine besondere Rolle sah die Arbeitsgruppe außerdem bei Kontaktpersonen in den einzelnen Mitgliedsstaaten, deren Aufgabe es sein soll, den Kontakt zwischen Jugendorganisationen und der EU zu fördern.
Zur Sicherheit
In der Arbeitsgruppe zur Sicherheit junger Menschen wurden die zahlreichen Sicherheitsbegriffe junger Menschen herausgearbeitet – nicht nur physische Sicherheit und Frieden, auch aufgrund des Ukrainekrieges aktuell zentrale Fragen und Ängste junger Menschen, auch etwa soziale und mentale Sicherheit ist für ein ganzheitliches Sicherheitskonzept entscheidend. Um diese stärker in den Vordergrund europäischen Bewusstseins zu rücken, empfahl die Arbeitsgruppe ein „Jahr der Resilienz“. Außerdem verlangte sie die Förderung lokaler Projekte zur Stärkung junger Menschen.
Nach der Arbeit …
Neben der Ausarbeitung konkreter Vorschläge und Forderungen in den Arbeitsgruppen durften die Teilnehmer*innen in Workshops auch mit lokalen Jugendorganisationen in Kontakt treten und die Geschichte und Kultur Lublins kennenlernen. Vor allem bot die Jugendkonferenz aber auch die Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen engagierten jungen Menschen aus ca. 40 europäischen Staaten, zum Austausch und zur gemeinsamen Diskussion.