Offener Brief: Freiwilligendienst anerkennen!

Seit der Europäische Freiwilligendienst im neuen EU-Programm Europäisches Solidaritätskorps verankert ist, gibt es keine Anerkennung als Zivilersatzdienst mehr. Junge Betroffene richten sich in einem offenen Brief direkt an den Innenminister.

Bis vor kurzem konnten sich junge österreichische Männer ihr soziales Engagement im Ausland im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienst als Ersatz für den Zivildienst anerkennen lassen. Weil eine Aktualisierung des Zivildienstgesetzes aussteht, ist das aber nicht mehr möglich.

Hintergrund der aktuellen Problemlage ist, dass seit Herbst 2018 der Europäische Freiwilligendienst Teil eines neuen EU-Programms („EU-Solidaritätskorps“ ) wurde und somit einen neuen Namen trägt. Im Gesetz ist aber die Rede vom Europäischen Freiwilligendienst, weshalb die entsprechenden Anträge der jungen Männer nicht mehr genehmigt werden. Es wäre also eine reine Formsache, im Gesetz den Bezug zum Europäischen Solidaritätskorps herzustellen, um die Regelung ohne große Umstände fortlaufen zu lassen. (Der Standard berichtete, 30.10.19)

In einem offenen Brief richten sich nun junge Betroffene direkt an Innenminister Wolfgang Peschorn, um eine Gesetzesänderung zu erwirken und den freiwilligen Auslandsdienst weiterhin anzuerkennen:

„Unserer Meinung nach ist es von größter Wichtigkeit, dass die Möglichkeit als Zivildienstersatz beibehalten wird. Nicht nur wird es jungen Männern ermöglicht, auf unkomplizierte Weise Auslandserfahrungen zu sammeln und diese vielschichtige Bereicherung nach Österreich zurückzubringen, sondern auch, an einem solidarischen Europa, an der europäischen Idee selbst, aktiv mitzuarbeiten. Kaum ein anderes Projekt in Europa erlaubt regereninterkulturellen Austausch.“ (Offener Brief, am 22.10.19)

Als BJV sprechen wir uns klar für die Stärkung und den Ausbau von Mobilitätsmöglichkeiten aus. Junge zivildienstpflichtige Männer tragen so auch dazu bei, den europäischen Solidaritätsgedanken zu stärken. So wurden auch von der BJV alle im Nationalrat vertretenen Parteien kontaktiert, um diese Ungleichbehandlung junger Männer schnellstmöglich zu beheben.