EYDs beim Europäischen Jugendforum in Brüssel
Von 9. bis 11. Mai durften unsere beiden European Youth Delegates, Michael Stadlmann und Anna-Marie Christely, die österreichische Jugend in Brüssel vertreten. Der Anlass war diesmal die Vollversammlung des Europäischen Jugendforums.
Dort kommen Jugendliche aus ganz Europa zusammen, um sich gemeinsam auszutauschen und über Forderungen für die Jugend in Europa abzustimmen. Dieses Mal stand neben einigen spannenden Anträgen auch die Neubesetzung des Jugendbeirats des Europarats auf der Agenda.

Junge Stimmen im Europarat
Bereits am ersten Tag der Konferenz fand die Wahl über den neuen Jugendbeirat des Europarats (Advisory Council on Youth) statt. Insgesamt eiferten 27 Kandidat*innen aus ganz Europa um die 20 Plätze, die vom Europäischen Jugendforum vergeben werden. Die Wahl hat eine sehr diverse Gruppe an jungen Europäer*innen ergeben, die, wie wir finden, die vielseitigen Perspektiven der Jugend gut abdecken. Der Jugendbeirats startet ab Jänner 2026 sein zweijähriges Mandat. Wir gratulieren allen Beiratsmitgliedern ganz herzlich und wünschen alles Gute für Ihr Mandat.
Neue Richtungen
Anschließend widmeten wir uns inhaltlichen Themen. Wir haben zahlreiche eingebrachte Anträge diskutiert und beschlossen, welche Positionen die Vertretungsarbeit für junge Menschen in Europa einnehmen und für welche unserer Forderungen sich stärker eingesetzt werden soll.
Wichtige Fragen waren unter anderem, ob Atomkraft Teil der Energiewende sein soll oder wie der Zugang zum Erasmus-Förderprogramm ausgeweitet werden kann. Bei diesen Themen konnten wir uns mit viel Expertise und Erfahrung aus Österreich stark einbringen. Per Beschluss sollen außerdem die psychischen Auswirkungen der Klimakrise in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und der Wert der Mehrsprachigkeit in Europa betont werden.
Über Frieden und Sicherheit
Kontrovers diskutiert wurde vor allem ein Antrag zur Verteidigungsfähigkeit Europas. Sorgen um Frieden und Sicherheit sind aktueller denn je und belasten junge Menschen in Europa akut. Auch die BJV beschäftigt sich aktiv mit dieser Thematik und hat dazu ein neues Positionspapier ausgearbeitet. Viele Forderungen des Antrags entsprachen auch denen junger Österreicher*innen, so eine Einbindung junger Menschen in Entscheidungen, eine Stärkung der Zivilgesellschaft oder ein Fokus auf Resilienz.
Zu einer vorgeschlagenen Erhöhung nationaler Verteidigungsbudgets wurden vielfältige Meinungen in die Debatte eingebracht – von Staaten im Osten Europas, die direkten Bedrohungen durch Russland ausgesetzt sind, bis hin zu neutralen Staaten, die ihre Ressourcen in andere Formen der Unterstützung lenken möchten. Während der Antrag schließlich abgelehnt wurde, hat er dennoch eine spannende Diskussion unter den Teilnehmenden ausgelöst.
Abschließend schlugen zwei Urgent Motions Alarm im Plenum: Die Jugendvertreter aus Serbien und der Türkei berichteten in bewegenden Reden von den Bedrohungen der Zivilgesellschaft und staatlichen Angriffen auch gegen den Jugendsektor in ihren Heimatländern.
Sie würden mit aggressivem Vorgehen der Polizei, Entzug von Ressourcen und Druck durch die Regierung kämpfen. Verschiedene Organisationen ergänzten ihre eigenen Erfahrungen mit Mitgliedern auf nationaler Ebene, die in ihrer Arbeit eingeschränkt wurden oder sich teilweise sogar in Haft befinden. Das Europäische Jugendforum sicherte seine Unterstützung zu und will sich auch weiterhin für Demokratie und Meinungsfreiheit einsetzen.