In diesem Blogbeitrag erklären die UN-Jugenddelegierten Marvin Huber und Jana Berchthold, wieso Abrüstung und die Beteiligung von jungen Menschen an Friedensprozessen entscheidend sind.

Die UN-Jugeddelegierten Marvin Huber und Jana BerchtoldKennt ihr schon die drei großen Themen, auf die sich die Vereinten Nationen konzentrieren? Nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte sowie Frieden & Sicherheit stehen dabei im Mittelpunkt. Heute wollen wir euch mehr über den dritten Bereich erklären und warum wir fest davon überzeugt sind, dass Abrüstung und die Beteiligung von jungen Menschen, besonders von Mädchen und Frauen, an Friedensprozessen entscheidend sind.

Das Ziel von Abrüstung ist einfach: eine sichere Welt schaffen und Menschen vor Gewalt schützen. Abrüstung gilt als wichtiges Mittel, um Krisen und Kriege zu verhindern, zu beenden und die Menschen vor den Auswirkungen zu bewahren. Die #DisarmamentWeek, die jedes Jahr im Oktober stattfindet, soll dieses Thema besonders in den Fokus rücken. In einem Video haben wir letzten Oktober zusammengefasst, warum diese Woche und der Fokus auf Abrüstung für uns so wichtig ist.

Für uns ist Abrüstung von großer Bedeutung, weil schon allein die Existenz von Massenvernichtungswaffen eine ständige Bedrohung der Menschenrechte darstellt. Die Lagerung von Nuklearwaffen hat schon viele Krisen verursacht. Nuklearwaffentests führen zu erhöhtem Krebsaufkommen, was schon 1991 für Millionen vorzeitige Tote verantwortlich gemacht wurde. Selbst in Zeiten von Frieden bleiben diese Waffen also eine ständige Gefahr, ganz zu schweigen von den schrecklichen Fällen ihrer tatsächlichen Anwendung.

Aber Abrüstung dreht sich nicht nur um Massenvernichtungswaffen. Klein- und Leichtwaffen sind diejenigen, mit denen die meisten Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Das hat eine klare geschlechtsspezifische Dimension. Gerade im Hinblick auf Gewalt gegenüber Frauen ist Abrüstung besonders relevant. Und dann sind da noch die globalen Militärbudgets, die die Mittel für Entwicklungshilfe mehrfach übersteigen. So fließt mehr Geld in Kriegsmaterial als in die Finanzierung und Förderung von Frieden.

Stimme der Jugend in Friedensprozessen stärken

Um die Problemlösung durch Abrüstung beim Namen zu nennen und die Relevanz von Abrüstung besser zu verstehen, haben wir mit anderen Jugenddelegierten das englische Video “Why disarmament matters!” produziert.

Besonders wichtig ist es für uns, dass junge Menschen in all diesen Fragen nicht nur als Nutznießer*innen von Friedensprozessen betrachtet werden. Die Jugend-, Friedens- und Sicherheits-Agenda als international gültiger Vertrag beschreibt, dass junge Menschen auch von der UN als relevante Gruppe für eine friedliche Welt gesehen werden müssen. Weil junge Menschen besonders stark von Konflikten betroffen sind und gleichzeitig wenig zu Konflikten beitragen, ist es umso wichtiger, ihre Stimme im Friedensprozess zu stärken, um ihnen mehr Gehör zu verschaffen.

Wir haben die Energie und den Willen zu mehr Diplomatie und Abrüstung beizutragen und wir hoffen du machst mit! Denn genau dafür sind starke Kooperationen erforderlich.

Deshalb freut es uns sehr, dir noch abschließend das Büro für Abrüstungsfragen in Wien (UNODA) vorzustellen. Rebecca Jovin und ihr Team setzen sich weltweit für Abrüstung ein und geben jungen Menschen die Tools, sich für ihre ideale Welt einzusetzen. Bei UNODA gibt es viele Möglichkeiten, aktiv zu werden und sich weiter über das Thema zu informieren.

Nicht mehr Waffen werden Konflikte lösen, sondern weniger. #FundPeaceNotWar

Auf bald,
Jana & Marvin

P.S. Besonders hat es mich, Marvin, in New York bei der Generalversammlung gefreut, wie aktiv Österreich in der Abrüstung von Nuklearwaffen, Anti-Personen-Minen, aber auch der Regulierung neuer Technologien wie LAWs ist. LAWs sollen militärische Ziele ohne menschliche Einwirkung auswählen und angreifen können. Eine von Österreich eingebrachte Resolution soll diese nun jedoch regulieren.