BJV Engagement zur Ausbildungspflicht
Wir begrüßen die grundsätzliche Idee, junge Menschen auf ihrem (Aus-)Bildungsweg stärker zu unterstützen und dafür zusätzliche Maßnahmen zu schaffen, lehnen aber den Zwangscharakter des Gesetzes ab.
Ziel der Ausbildungspflicht ist, möglichst jeder/m Jugendlichen einen über die Pflichtschule hinausgehenden (Aus-)Bildungsabschluss zu ermöglichen. Gleichzeitig sollen die Zahl der (Aus-)Bildungsabbrüche verringert und „systemferne“ Jugendliche besser in das Übergangs- und Ausbildungssystem integriert werden.
Die BJV nahm seit Anfang 2015 an unzähligen Arbeitstreffen teil, um die Perspektive von Jugendlichen in die Konzeption und Ausformulierung des Gesetzesentwurfs aktiv einzubringen. Unter anderem erarbeiteten wir ein Präventionskonzept gemeinsam mit dem BMFJ, was die Verankerung und Akzeptanz der Ausbildungspflicht im Schulsystem stärken sollte. Darüber hinaus setzten wir uns kontinuierlich für die Schaffung von ausreichend niederschwelligen AusBildungsmaßnahmen für die sogenannten NEETs-Jugendlichen, die weder in Ausbildung, Schule oder arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen auftauchen, ein.
Nicht zuletzt machten wir uns für die vollständige Integration von jungen Flüchtlingen in die Ausbildungspflicht stark und verknüpften diese Forderung mit dem Engagement der #mehralsnurflüchtig-Kampagne. Zu unserem großen Bedauern fand diese bildungs- und sozialpolitisch wegweisende Forderung keinen Eingang in das finale Gesetz. In unserer Stellungnahme könnt ihr die ausführliche Einschätzung des Gesetzesentwurfes nachlesen.
Die BJV wird neben SozialpartnerInnen und LändervertreterInnen übrigens auch im Beirat vertreten sein, der die Umsetzung der Ausbildungspflicht in den kommenden Jahren begleitet und evaluiert. Wir werden dort weiterhin als starkes Sprachrohr und Netzwerkpartnerin für die Interessen von jungen Menschen auftreten.