EU-Jugendkonferenz in Zagreb

Von 9. bis 11. März 2020 nahmen die EYDs Hannah und Johannes an der EU-Jugendkonferenz in Kroatien teil, um die Youth Goals in Europa voranzutreiben.

Nur zwei Tage nach Ende der 2. Österreichischen Jugendkonferenz in Götzis, Vorarlberg saßen wir, Hannah und Johannes, als European Youth Delegates (EYDs) im Bus auf dem Weg zur EU-Jugendkonferenz in Zagreb. Aufgrund der Corona-Krise fällt es einem schwer sich vorzustellen, dass große Veranstaltungen jemals stattgefunden haben. Daher versuchen wir uns mit einigen Zeilen an dieses „letzte“ gemeinsame Zusammenkommen zu erinnern. Mit den Anliegen und Ideen junger ÖsterreicherInnen im Gepäck und jeder Menge Motivation sind wir am 9. März vormittags in Zagreb eingetroffen. Für Johannes, der erst seit Anfang des Jahres EYD ist, war es die erste EU-Jugendkonferenz, an der er teilnahm.

Die EU-Jugendkonferenzen finden im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaften statt, wodurch nach der letzten Konferenz in Finnland diesmal Kroatien an der Reihe war. Das Ziel der EU-Jugendkonferenzen ist es, die Bedürfnisse junger Menschen in der europäischen Politik sichtbar zu machen. Dazu treffen sich für drei Tage aus jedem EU-Land Jugenddelegierte, MitarbeiterInnen der Jugendministerien und VertreterInnen der Europäischen Kommission.

V.l.n.r.: Jugenddialog Referent Martin Kitzberger, EYD Hannah Sattlecker, Sektionschefin Familien & Jugend Bernadett Humer, EYD Johannes Wittmann, Andreas Schneider (Abteilung Europäische und Internationale Familien- und Jugendpolitik

Österreich Delegation v.l.n.r.: Referent Martin Kitzberger, EYD Hannah Sattlecker, Sektionschefin Familien & Jugend Bernadett Humer, EYD Johannes Wittmann, Andreas Schneider (Abteilung Europäische und Internationale Familien- und Jugendpolitik)

Leider wurde bereits bei der Einführungsveranstaltung deutlich, dass durch die beginnende Covid-19 Ausbreitung TeilnehmerInnen aus einigen Ländern fehlten – sowohl junge Delegierte als auch politische VertreterInnen, vor allem aus der Europäischen Kommission. Da das Gespräch mit unterschiedlichsten jungen Menschen und PolitikerInnen bei den EU-Jugendkonferenzen im Vordergrund stehen sollte, war es sehr schade, dass viele Stimmen nicht gehört werden konnten und viele Fragen offen blieben, da niemand vor Ort war, um sie zu beantworten.

Nachdem bei der letzten EU-Jugendkonferenz in Finnland das Youth Goal #8 „Gutes Lernen“ im Zentrum stand, ging es diesmal um Youth Goal #6 „Jugend im ländlichen Raum voranbringen“. Das inhaltliche Fundament der Konferenz bildete eine EU-weite Umfrage, in der rund 56.000 junge Menschen in der EU on- und offline zu ihren Bedürfnissen, Wünschen und Verbesserungsvorschlägen befragt wurden – unter anderem ging es darum, wie der ländliche Raum für junge Menschen verbessert werden kann. Die JugendforscherInnen, die die Konsultation analysierten, führten uns auf der Konferenz in die Ergebnisse ein. Es war faszinierend, die Meinungen von so vielen jungen EuropäerInnen sowie die Ideen, die daraus entwickelt werden können, zu diskutieren.

Die drei Tage der EU-Jugendkonferenz bestanden hauptsächlich aus Workshops mit gemeinsamen Überlegungen, Ideen und Vorschlägen zur Weiterarbeit mit den Ergebnissen der EU-weiten Umfrage. Die Workshops boten Platz, sich mit den Jugenddelegierten anderer Nationen auszutauschen und gemeinsam zu diskutieren. Das war zwar sehr interessant, doch wir hätten es wichtig gefunden, die Themen früher bekannt zu geben. Dann hätten wir uns darauf besser vorbereiten können. Bei den Podiumsdiskussionen waren verschiedene ExpertInnen eingeladen – leider aber wenig Jugendliche, von denen man gerne viel mehr gehört hätte. Zeit für Fragen und Diskussion blieb auch sehr wenig.

Nach dem Ende der Konferenz wurde von einigen Jugendvertretungen (unter anderem der österreichischen) eine Veranstaltung organisiert, bei der Ideen und hilfreiche Beispiele für eine gelungene Verbreitung der Youth Goals in verschiedenen europäischen Ländern gesammelt wurden. Das Ergebnis: anwendbare, schlüssige und bestärkende Ideen, die wir mit nach Hause tragen.

Was wir uns als Europäische Jugenddelegierte von Österreich von dieser Konferenz mitnehmen?

Enorm viele junge Menschen setzen sich für eine gerechte und solidarische Europäische Union der Zukunft ein und bringen auf den EU-Jugendkonferenzen ihre Ideen und Visionen ein – eine tolle Chance, die Stimmen junger Menschen in politische Entscheidungen der Zukunft einfließen zu lassen. Was es braucht, ist der politische Wille, den EU-Jugenddialog als echte Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeit für junge Menschen zu nutzen und umzusetzen.

Wir freuen uns schon auf das folgende Ratspräsidentschaftstrio Deutschland, Portugal und Slowenien und die damit verbundenen EU-Jugendkonferenzen. Die drei Länder werden sich auf das Youth Goal #9 „Räume und Beteiligung für alle“ konzentrieren. Die gemeinsame Bühnenpräsenz des kommenden Trios bei der EU-Jugendkonferenz in Zagreb war ein schönes Zeichen, dass für die kommende Zusammenarbeit optimistisch stimmt.

Weitere Infos zu den österreichischen Ergebnissen der EU-weiten Umfrage junger Menschen HIER.

Infos zu den Youth Goals HIER.

Text: Hanna Sattlecker /Johannes Wittmann