Jugendumfrage „Lockdown Generation“

Die BJV führte eine Umfrage zu Auswirkungen von Covid-19 auf Kinder und Jugendliche im Rahmen der Jugendarbeit durch. Ergebnisse zeigen große Bedeutung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit auf.

Hintergrund

Jugendumfrage „Lockdown Generation“Von 21. Jänner bis 10. Februar 2021 wurde eine Umfrage unter Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit (Kinder- und Jugendorganisationen sowie Jugendzentren und mobile Jugendarbeit quer durch Österreich) zur Frage durchgeführt, wie sich Covid-19 auf ihre Arbeit und auf die Kinder und Jugendlichen selbst auswirkt. Daran haben 200 JugendarbeiterInnen teilgenommen.

 

Ergebnisse

  • Negative Auswirkungen der Pandemie

Die Umfrage verdeutlicht, dass JugendarbeiterInnen negative Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Jugendliche hinsichtlich sozialer Kontakte, psychischer Gesundheit und Job/Ausbildung wahrnehmen. Jugendliche sehnen sich nach Normalität und sozialen Kontakten und ziehen sich gleichzeitig immer mehr zurück. Dies wird von der BJV mit Sorge beobachtet.

  • Jugendliche immer schlechter erreicht

Bei den Ergebnissen zeigte sich, dass Kinder und Jugendliche durch die online Angebote immer schlechter erreicht werden können: Kinder und Jugendliche sind entweder aufgrund ihres Alters oder fehlender technischer Voraussetzungen nicht in der Lage, an online Angeboten der Jugendarbeit teilzunehmen. Viele sind einfach schon übersättigt von online Aktivitäten, u.a. aufgrund von Distance Learning.

  • Organisationen finanziell unter Druck

Die Ergebnisse zeigen weiter, dass Kinder- und Jugendorganisationen mittlerweile finanziell stark unter Druck sind. Fast die Hälfte der Organisationen berichtet von negativen finanziellen Auswirkungen durch fehlende Einnahmen von Veranstaltungen oder Spenden. Darüber hinaus berichten viele Organisationen, dass sie die Krise auch personell vor langfristige Herausforderungen stellt: Mitglieder zahlen sinken, Ehrenamtliche gehen verloren oder werden nicht mehr erreicht und oft mussten hauptamtliche MitarbeiterInnen gekündigt werden.

Schlussfolgerungen

  • Vor diesem Hintergrund betont die BJV genauso wie ExpertInnen aus dem medizinischen Bereich die Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit als wichtiges soziales Netz für junge Menschen und zeigt sich erfreut, dass dieses seit 15. März 2021 wieder ausgerollt wird: Die BJV begrüßt die Öffnung der Kinder- und Jugendarbeit ab, für die sie sich in den letzten Wochen eingesetzt hat.
  • Die Kinder- und Jugendarbeit ist auf die Öffnung (Corona-Verordung seit 15.3.) vorbereitet: Mehr als 90% der Organisationen haben bereits ein Präventionskonzept ausgearbeitet und verfügen über COVID-19-Beauftragte. Im Sommer 2020 haben sie gezeigt, dass die Aktivitäten unter sicheren Auflagen stattfinden können. Die Kinder- und Jugendarbeit bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich in sicherer Umgebung zu treffen, wobei auf die Einhaltung der Präventionsmaßnahmen geachtet wird.
  • Die BJV spricht sich für Planungssicherheit und finanzielle Ausfallsabsicherungen für Sommercamps aus: Jugendorganisationen verzeichnen schon jetzt große Einnahmenausfälle. Um den Erhalt der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit und deren essenzielle Angebote zu garantieren, schlägt die BJV einen unbürokratischen Sondertopf vor, der Einnahmenausfälle und Stornokosten deckt.