Zwischen Hochhäusern und UN-Veranstaltungen
Seit zehn Jahren entsendet die Bundesjugendvertretung ehrenamtliche Jugenddelegierte zur UN-Generalversammlung. Im heurigen Jubiläumsjahr des Programmes reiste Miriam Egger als UN-Jugenddelegierte nach New York. Als offizieller Teil der österreichischen Delegation vertrat sie dort die Anliegen junger Menschen auf höchster internationaler Ebene. In ihren Blog-Beiträgen teilt Miriam Eindrücke über ihre Zeit in New York und ihre Tätigkeiten als UN-Jugenddelegierte.
Textbeitrag: Miriam Egger, UN-Jugenddelegierte
In New York anzukommen ist schon eine ganz spezielle Erfahrung – Hochhäuser ragen in den Himmel, überall wuselt es von Menschen und die Stadt pulsiert vor Energie. Man wird sofort von der tatkräftigen Stimmung angesteckt und will etwas erreichen. Da kam es natürlich gelegen, dass meine erste Woche in New York vollgepackt mit Terminen und Möglichkeiten war.
Damit möchte ich euch folgend einen Einblick in meine Anfangstage in New York geben und zwei der Highlights aus dieser Woche teilen. Am ersten Tag ging es zu einer Veranstaltung der ersten UN-Jugenddelegierten aus dem Sudan. Unter dem Titel „How meaningful and inclusive youth participation of the Global South at the UN can shape national und international agendas” rückte das Event die Wichtigkeit einer gesteigerten Jugendbeteiligung aus dem Globalen Süden in den Vordergrund.
Die sudanesischen Jugenddelegierten berichteten dabei von ihren Tätigkeiten im Sudan, wie sie Inputs von jungen Menschen gesammelt haben und wie sie diese zu den Vereinten Nationen bringen wollen. Ich war sehr beeindruckt vom Einsatz der Jugenddelegierten und stehe vollkommen hinter ihrer Position. Leider ist das UN-Jugenddelegiertenprogramm bislang sehr eurozentrisch ausgerichtet und damit ist ein gemeinsamer Einsatz von uns allen von großer Bedeutung und Wichtigkeit, damit die UN-Ebene mehr Jugenddelegierten aus dem Globalen Süden zugänglich wird. Denn nur mit einer Vielfalt an Perspektiven schaffen wir es auch, die vielfältigen Bedürfnisse von jungen Menschen und die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, umfassend und nachhaltig zu adressieren. Ein Satz von einem sudanesischen Jugenddelegierten ist mir an dieser Stelle besonders in Erinnerung geblieben: „Having the courage to dream something better.“ Lasst uns nach diesem Satz nicht nur von etwas Besseren träumen, sondern auch aktiv werden und uns dafür einsetzen die Jugendpartizipation aus dem Globalen Süden zu stärken.
Gegen Ende der Woche startete dann das 3. Komitee der UN Generalversammlung. Die UN-Generalversammlung besteht aus sechs verschiedenen Komitees, wobei sich das dritte Komitee mit sozialen, humanitären und kulturellen Fragen beschäftigt. Hier durfte ich meine Rede für Österreich halten und war verständlicherweise kurz davor sehr nervös. Mir geisterten unzählige Fragen durch den Kopf: „Macht meine Rede überhaupt Sinn?“ „Werde ich es schaffen das Thema richtig zu kommunizieren?“ „Werden die anderen Leute im Raum überhaupt zuhören?“ Umso erleichterter war ich, als die Rede geschafft war und ich damit die Wichtigkeit einer inklusiven, nachhaltigen und fairen Jugendpartizipation ansprechen konnte. Dabei konnte ich hervorheben, wie wichtig es ist, dass wir in junge Menschen investieren und Jugendpartizipation stärken, damit intergenerationale Zusammenarbeit und Solidarität gestärkt werden können. Besonders das Klatschen, das auf meine Rede folgte, hat mir gezeigt, dass ich durchaus ein essenzielle Thematik ansprechen und Aufmerksamkeit auf die Inklusion von jungen Menschen in Entscheidungsprozessen lenken.
Junge Menschen sind Expert*innen ihrer eigenen Lebensrealitäten und müssen als solche in einer inklusiven, fairen und nachhaltigen Weise in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.
Mehr zu Miriam und ihrer Arbeit als UNYD findet auf Facebook und Instagram.