Das war die Vollversammlung 2022
Die 21. Vollversammlung der Bundesjugendvertretung fand nach zweijähriger Coronapause wieder in Präsenz statt. Delegierte der 59 Mitgliedsorganisationen fanden sich im Europahaus Wien ein. Sie blickten auf ein erfolgreiches Arbeitsjahr zurück. Gleichzeitig wurden neue Impulse für die gesetzliche Interessenvertretung gesetzt.
Zu Beginn machte BJV-Vorsitzender Julian Christian einmal mehr darauf aufmerksam, dass die Pandemie Kinder und Jugendliche erneut vor große Herausforderungen gestellt hat. „Vor allem die psychische Gesundheit von jungen Menschen verschlechterte sich dramatisch. Deshalb haben wir die Kampagne ‚Die Krise im Kopf‘ gestartet“, erklärte Christian. Er fordert nach wie vor den Ausbau von niederschwelligen und kostenlosen Hilfsangeboten.
Jugendstaatssekretärin und Ehrengast Claudia Plakolm zeigte sich vom Engagement der Jugendlichen begeistert. „Kinder- und Jugendorganisationen haben einen wesentlichen Beitrag geleistet, um junge Menschen in der Coronavirus-Pandemie zu unterstützen und ihnen Halt zu geben. Darüber hinaus hilft die außerschulische Jugendarbeit mit, das Thema psychische Gesundheit sichtbar zu machen und zu enttabuisieren“, betonte Plakolm.
„Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz“
Ein klares Statement gab es in der Vollversammlung auch zum Ukraine-Krieg. In einem eigenen Beschluss verurteilten die Delegierten den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und betonten die besondere Situation von jungen Menschen. „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz bei bewaffneten Konflikten. Sowohl in den Kriegsgebieten als auch auf den Fluchtrouten müssen Ressourcen zur Errichtung und Betreuung spezieller humanitärer Kinderschutzzonen bereitgestellt werden“, forderte BJV-Vorsitzender Sabir Ansari. Und BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska ergänzte: „Wir zeigen volle Solidarität und stehen im engen Austausch mit der Ukrainischen Jugendvertretung (NYCU) und anderen europäischen Partner*innen.“ In einem weiteren Beschluss bekannten sich die Delegierten klar zur österreichischen Neutralität.
Mehr Qualität in der Lehre
Zugestimmt wurde auch einem Antrag für mehr Qualität in der Lehre. Die BJV setzt sich dabei u.a. für verpflichtende Kompetenzchecks, einen Facharbeitsfonds und verstärkte Investitionen in die Berufsschulstandorte ein, wobei eine Modernisierungs- und Digitalisierungsoffensive im Mittelpunkt stehen soll. „Für eine gute Lehrausbildung braucht es entsprechende Ressourcen in den Betrieben, aber auch die Berufsschulen müssen am heutigen Stand der Technik ankommen. Nur so kann die Lehre als Erfolgsmodell ausgebaut werden“, sagt BJV-Vorsitzende Fiona Herzog.
