16 Tage gegen Gewalt an Frauen

BJV und ihre Mitgliedsorganisationen machen auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam.

Jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Nach dem ersten Lockdown hat sich in größeren Städten Österreichs die Zahl der gemeldeten Fälle von häuslicher Gewalt um 26 Prozent erhöht – die Dunkelziffer wird noch höher geschätzt. Gerade während den bestehenden und künftigen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen braucht es dringend mehr Notbetreuungsplätze und Beratungsangebote für Frauen und Kinder. Mittel für den Ausbau von Frauenhäusern und Frauenhelplines sind hier dringend notwendig!

Neben häuslicher Gewalt, steigt auch die jährliche Zahl der Femizide – durchschnittlich wird alle zehn Tage eine Frau in Österreich ermordet. Doch Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Letztlich speist sich Gewalt an Frauen aus struktureller Benachteiligung und festgefahrenen Rollenbildern. Umso wichtiger ist es, Kindern und Jugendlichen so früh wie möglich Wege zur Konfliktlösungund den Umgang mit Aggressionen abseits von Gewalt aufzuzeigen. Außerdem braucht es Maßnahmen, damit Frauen nicht in die Abhängigkeit von Männern gedrängt werden.

Die BJV und das Frauenkomitee fordern die Politik auf, präventive Maßnahmen zu setzen, die unterschiedliche Gesellschaftsgruppen erreichen. Dabei muss ein wesentlicher Fokus auf junge Menschen gelegt und die Unabhängigkeit von Frauen und Mädchen gestärkt werden, sodass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ machen die BJV und ihre Mitgliedsorganisationen auf dieses wichtige Thema aufmerksam und setzen dazu von 25. November (Tag gegen Gewalt an Frauen) bis 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) Aktivitäten auf Social Media.