Youth Goals goes Spain

EYD Hanna Sattlecker zu Besuch bei der 20. University on Youth and Development in Mollina, Spanien

Ein sonnengewärmter, von Palmen gesäumter Platz mit Bänken, auf dem ein paar Menschen mit Trommeln, Dudelsack und Gesang voller Energie musizieren und ein Grüppchen von Personen, das ausgelassen dazu tanzt, während die Sonne langsam untergeht – so in etwa lässt sich ein typischer Abendbeginn während der 20ten Ausgabe der UYD, der „University of Youth and Development“, die von 15.-22. September in Mollina, einem kleinen Städtchen (oder eher Dörfchen), eine Stunde von Malaga entfernt, beschreiben.

7 Tage lang kamen hier über 200 verschiedene Menschen aus aller Welt auf einem Universitätscampus, dem „Centro Eurolatinoamericano de Juventud“ (CEULAJ) zusammen, um sich in verschiedenen Trainings mit dem Thema „Youth and Justice“, also „Jugend und Recht/Gerechtigkeit“ auseinanderzusetzen, darüber zu diskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. Vertreten waren dabei Menschen aus Jugendorganisationen wie AEGEE-Europe, OBESSU oder Injuve (dem spanischen Jugendinstitut), JugendarbeiterInnen- und Trainerinnen, ExpertInnen aus dem Bereich, aber auch politische EntscheidungsträgerInnen, die für Vorträge und Podiumsdiskussionen vor Ort waren.

Während man tagsüber meist in Kleingruppen jeweils an unterschiedlichen Themen arbeitete, fanden insgesamt 12 Aktivitäten, großteils am Abend, mit allen gemeinsam statt, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem diesjährigen Thema auseinandersetzten. Die gemeinsamen Aktivitäten führten dazu, dass auch über die Trainingsgruppen hinaus Kontakte ausgetauscht wurden und gemeinsame Gespräche entstanden. Wer besonders früh motiviert war oder nach Ende des Arbeitstages Energie tanken wollte, konnte auch die zweimal täglich stattfindenden Yoga-Kurse besuchen.

In dem Training, das ich besuchte, lag der Fokus auf den 11 Youth Goals, die vergangenes Jahr mit den Stimmen von 50 000 Jugendlichen aus ganz Europa beschlossen wurden und daher nicht nur auf dem Papier bleiben-, sondern auch den Weg in die praktische Umsetzung finden sollen. So auch die Idee des Trainings: „Youth Goals. A Pathway to Practical Implementation “.

Als Gruppe von 15 jungen Menschen aus Ländern wie Spanien, Portugal, Griechenland, Slowenien und Österreich und mit der Hilfe von zwei Trainerinnen tüftelten wir 6 Tage lang an Ideen wie die Schaffung von besseren Arbeitsbedingungen für junge Menschen (YG#7), die Stärkung von Jugendlichen im ländlichen Raum (YG#7) oder auch wirksame Maßnahmen für eine Gleichberechtigung aller Geschlechter (YG#2).

Gegen 19 Uhr war es dann Zeit für einen kleinen wohlverdienten Feierabend vor den abendlichen Aktivitäten und die meisten zog es zum kühlen Pool oder zur Yoga-Stunde. Vereinzelt sah man aber auch um diese Uhrzeit noch Grüppchen von Menschen in Diskussionen vertieft, die sie vom Tag nicht loszulassen schienen.

Nach dem Abendessen – und hier bin ich wieder am Beginn meiner Erzählung angelangt – begann das kleine Percussion-Kollektiv UBANDA mit ihren Klängen Menschen anzulocken, zum Tanzen zu begeistern und mit ihrer Musik den Beginn des Abendprogramms anzukündigen. Die Abende und Nächte in Mollina waren immer sehr bunt und kreativ. Einmal wurde Musik und Tanz von TeilnehmerInnen aus aller Welt auf die Bühne gebracht, ein anderes Mal durften wir das „Theater der Unterdrückten“ kennenlernen und auch einen gemeinsamen Tapas-Abend gab es.

Anlässlich der #GlobalClimateStrikes wurde auch am Campus demonstriert. Die Transparente dafür wurden in einer der kreativen Abend-Sessions gebastelt.

Nach 7 Tagen unter so vielen verschiedenen Menschen aus aller Welt und einem sehr dichten Programm muss ich zugeben, dass ich ein wenig Zeit für mich wieder sehr genoss.

Dennoch: eine unglaublich bereichernde Woche voller neuer Begegnungen, inspirierender Gespräche Aufbruchsstimmung ging zu Ende und mir blieb vor allem eines: das Gefühl, ewig jung bleiben zu wollen.

Text: Hannah Sattlecker