BJV stellt YFJ Präsidentin!

Das Europäische Jugendforum beginnt das Jahr mit einer neuen Präsidentin: In einem Interview erzählt uns BJV-Delegierte Carina Autengruber mehr über ihre neue Rolle an der Spitze des Jugendforums und was sie in den nächsten zwei Jahren umsetzen will.

Als BJV freut es es uns besonders, dass du als BJV-Delegierte zur neuen Präsidentin des Europäischen Jugendforums (YFJ) gewählt worden bist. Wie kann man sich die Aufgabe des YFJ vorstellen?

Carina: Das europäische Jugendforum ist die Lobby für die Rechte von jungen Menschen in Europa. Gemeinsam mit unseren über 100 Mitgliedsorganisationen setzen wir uns dafür ein, dass die Anliegen von jungen Menschen auf europäischer und globaler Ebene gehört werden. Dabei setzen wir uns für Themen wie Jugendpartizipation, nachhaltige Entwicklung oder Arbeitsmarkt ein. Außerdem ist es uns ein wichtiges Anliegen unsere Mitgliedsorganisationen, wie es auch die Bundesjugendvertretung ist, zu stärken. Das Jugendforum bildet hierfür eine Plattform, wo sich Jugendorganisationen untereinander austauschen und voneinander lernen können.

Du engagierst dich bereits seit vielen Jahren für Jugendpolitik und warst seit 2016 Vizepräsidentin des YFJ. Warum hast du dich entschieden als Präsidentin zu kandidieren?

Carina: Im Alltag werden wir jungen Menschen oft aufgrund unseres Alters diskrimiert und stehen so vielen Barrieren gegenüber. Das reicht von einer noch immer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote bei Jugendlichen über Unterrepräsentierung in der Politik hinzu steigender Jugendarmut. Jugendorganisationen bringen sehr viel Potential mit sich die Gesellschaft nachhaltig zu gestalten. Zum einen statten wir junge Menschen mit Fähigkeiten aus ihr eigenes Umfeld zu verändern und zum anderen treten wir mit politischen EntscheidungsträgerInnen in Dialog, um politische Prozesse beeinflussen zu können. Sich in einer europaweiten Organisation zu engagieren, ermöglicht es Teil dieser Veränderung zu sein. Zudem setzt sich das Jugendforum für internationale Kooperation ein – was vor allem in turbulenten Zeiten ein wichtiges Zeichen ist.

Die Amtsperiode als Präsidentin dauert zwei Jahre, was willst du in den kommenden Jahren im YFJ umsetzen?

Carina: Die kommenden zwei Jahre werden stark richtungsgebend für die Europäische Union. Für die Parlamentswahlen im Mai 2019 ist es wichtig, dass wir junge Menschen dazu mobilisieren an der Europawahl teilzunehmen. Aber auch politische Parteien müssen ihre Arbeit leisten und aktiv auf junge Menschen zugehen, unsere Sorgen und Forderungen ernst nehmen sowie konkrete Partizipationsmöglichkeiten für Jugendliche schaffen. Zudem ist es mir ein weiteres Anliegen an einem breiteren Verständnis von Jugendpolitik zu arbeiten. Während Kernthemen der Jugendpolitik wie Bildung oder Arbeit weiterhin brennende Themen sind, so müssen wir daran arbeiten, dass die Stimme von junge Menschen in allen Politikbereichen gehört wird. Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Migration betreffen vor allem auch junge Menschen und deshalb ist es auch so wichtig, dass wir auch bei diesen Themen in Entscheidungen einbezogen werden.

Abschlussfrage: Was siehst du als die größten Herausforderungen für Jugendliche in der EU?

Jugendliche in der EU stehen vielen unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber. Um an politischen Entscheidungen teilnehmen zu können, müssen sie oft viele Hürden überwinden. Das reicht von der Notwendigkeit sich für Wahlen zu registrieren, was es besonders für ErstwählerInnen und somit vor allem jungen Menschen erschwert an demokratischen Prozessen teilzunehmen, aber auch Gesetze können junge Menschen und ihre Teilhabemöglichkeiten erschweren.

Danke für das Interview und viel Erfolg!