Jugendkonferenz: Rund 50 politische Empfehlungen für mehr Inklusion
Rund 60 junge Menschen aus ganz Österreich und Südtirol nahmen an der 5. Österreichischen Jugendkonferenz in Graz teil. Sie widmeten sich der Umsetzung des Youth Goals #3 „Inklusive Gesellschaft” und diskutierten mit den Jugendlandesrät*innen und Landesjugendreferent*innen ihre Forderungen für mehr Inklusion.
Von 5. bis 7. Juni 2024 fand in Graz die 5. Österreichische Jugendkonferenz statt. Rund 60 junge Menschen aus ganz Österreich und Südtirol haben sich drei Tage lang mit dem Youth Goal #3 „Inklusive Gesellschaften“ auseinandergesetzt und diskutiert, welche Hürden und Barrieren sie im Alltag erleben. Anschließend formulierten die 15- bis 30-Jährigen rund 50 politische Empfehlungen, die im Bildungsbereich, am Arbeitsmarkt, in der Freizeit und bei den Themen Wohnen und Gesundheit für mehr Inklusion sorgen sollen.
Am letzten Tag der Konferenz fand dann der Dialog mit den Landesrät*innen für Jugend und den Landesjugendreferent*innen statt. Die Teilnehmenden diskutierten ihre Forderungen und übergaben den Landesrät*innen Simone Schmiedtbauer (Steiermark), Sara Schaar (Kärnten), Wolfgang Hattmannsdorfer (Oberösterreich) und Astrid Mair (Tirol) die Ergebnisse der Konferenz.
Mehr Angebot in einfacher Sprache und kostenlose Freizeitzeitaktivitäten
Am Arbeitsmarkt forderten die Teilnehmenden von der Politik u.a. Unternehmen, die geschützte Arbeitsplätze nicht besetzen, stärker in die Pflicht zu nehmen und auch die Ausgleichs-Taxe zu erhöhen. Außerdem braucht es ein Verbot unbezahlter Praktika. Denn Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien können es sich nicht leisten ohne faire Bezahlung Vollzeit zu arbeiten. Ihnen fehlen dadurch wichtige erste Berufserfahrungen und so manifestieren sich bestehende Ungleichheiten.
Beim Thema Wohnen sprachen sich die Jugendlichen u.a. dafür aus, dass in allen Bundesländern Beratungsstellen eingerichtet werden, die z.B. Mietverträge in einfache Sprache übersetzen. Vor allem für junge Menschen mit Behinderung ist es wichtig, auch selbstbestimmt wohnen zu können. „Hier braucht es dringend Maßnahmen“, betonte auch die BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska.
Auch die Forderung nach einem inklusiven Bildungssystem, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention vorsieht, zählte zu den Ergebnissen der Konferenz, genauso wie verstärkte Maßnahmen bei der non-formalen Bildung. „Ziel muss sein, dass alle Jugendlichen die Angebote von Jugendzentren und Jugendorganisationen nutzen können. Dafür braucht es Materialien in einfacher Sprache, barrierefreie Räume und kostenlose Freizeitaktivitäten “, so die BIV-Vorsitzende.
Empfehlungen fließen in die BJV-Arbeit ein
Die 5. Österreichische Jugendkonferenz ist Teil des EU-Jugenddialogs, der in Österreich bereits seit 10 Jahren von der BJV koordiniert wird. Organisiert wurde die 5. Österreichische Jugendkonferenz gemeinsam mit den Landesjugendreferaten, allen voran das Landesjugendreferat Steiermark, und dem Bundeskanzleramt.
Die Forderungen der Jugendlichen fließen nun in die weitere Arbeit der BJV als Interessenvertretung ein, sowohl österreichweit als auch auf Bundesländerebene. Außerdem werden die Ergebnisse durch die Europäischen Jugenddelegierten der BJV zu den EU-Jugendkonferenzen getragen und dort mit europäischen Entscheidungsträger*innen diskutiert.
Alle Fotos der Konferenz zum Durchklicken gibt es hier im BJV-Album!
Das Konferenzvideo findet ihr hier.