MINT-Fächer brauchen mehr weibliche Vorbilder!

Klara Butz vom BJV-Frauenkomitee hat sich mit ihren Freundinnen (Beate, Leonie, Lisa und Sophie), die gerade ihr PHD Studium in MINT-Fächern absolvieren, über das Leben als Wissenschaftlerin unterhalten. Die Professorinnen von morgen? Wer weiß!

Klara: Physik- und Chemie-Studien sind ja noch immer nicht die klassischen „Frauen-Studien“. Wie waren die Reaktionen auf eure Studienwahl?

Lisa: Bei mir waren alle voll überrascht, weil ich eigentlich nie so ein Faible für Naturwissenschaften hatte. Es hat immer alles gepasst in der Schule, aber es hätte sich niemand jemals gedacht, dass ich etwas in diese Richtung machen würde. Es sind alle davon ausgegangen, dass ich Französisch studiere oder Lehrerin werde. „Hm, Chemie, okay, du?“ Aber die Reaktionen waren durchwegs positiv. Beim Fortgehen haben sich die Leute immer gewundert: „Was, Chemie? Das ist ja voll schwer, wie schaffst du das?“ und die nächste Frage war dann immer gleich „Kennst du Breaking Bad und kannst du Chrystal Meth synthetisieren?“

Sophie: Bei mir war es auch immer „Was? Physik, das ist ja so schwer.“ und dann „Gibt’s da überhaupt Mädels?“ – Ja, mehr als man denkt! Und meine Familie und Freunde waren leicht überrascht, aber einfach, weil sie dachten, dass es in eine andere Richtung geht.

Beate: Bei mir war es sehr unterschiedlich. Mein Papa war hochglücklich, weil er früher selbst Physik studieren wollte. Meine Mama war betrübt, dass ich was Naturwissenschaftliches mache und nichts Soziales, das war ihr Wunsch. Bei meiner Verwandtschaft war es so, dass die Hälfte permanent dachte für ungefähr anderthalb Jahre, dass ich statt „Physik“ „Musik“ sage. Die waren dann immer ur verwirrt, wenn ich dann von meinen Vorlesungen geredet habe. Die andere Hälfte war beleidigend. Die haben gedacht, dass ich mir dort einen Kerl schnappen will, der viel Geld verdient. Weil sie irgendwie nicht glauben konnten, dass das eine Frau durchzieht. Die haben sauber geschaut jetzt mit dem PhD!

Leonie: Bei mir war es allen von 17 an klar, dass ich mal in die Naturwissenschaften gehe, weil ich mir in Mathe immer so leicht getan habe. Ich habe damals auch extrem viel Nachhilfe gegeben. Meine VWA habe ich dann auch gleich über Dunkle Materie geschrieben. Ich glaube, ich habe da ein ziemliches Glück von meinen Eltern aus, ich bin ja doch aus diesem Tourismusort und eigentlich ist es dort so, dass du den Betrieb der Eltern übernimmst. Meine Eltern haben mir aber gesagt, dass ich machen kann, was ich will. Wenn man dann auf Leute trifft, die einen nicht kennen, und denen erzählt, dass man Physik studiert, dann war das immer so „boah echt, das war doch das Schlimmste in der Schule“, „ist ja voll schwer“, aber das kennen wir ja eh alle.

Lisa: Aber ich finde, man sieht den Leuten zum Teil schon die Überraschung an, wenn man ihnen erzählt, was man macht. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich prinzipiell jünger aussehe, oder daran, dass ich eine Frau bin. „Was? Du? Ernsthaft?“

Klara: Gibt es viele Studentinnen in euren Studienfächern?

Sophie: Eigentlich war ich generell überrascht, wie viele Frauen es bei uns gegeben hat. Zumindest in unserer Freundesgruppe. Und auch wie viele dann im Endeffekt geblieben sind. Ich hätte mit viel weniger Frauen gerechnet.

Leonie: Witzig, ich hätte das irgendwie anders wahrgenommen. Ich hätte eher wahrgenommen, dass anfangs mehr Frauen waren und der Anteil an Frauen, die aufgehört haben, höher ist als die Quote an Männern, die aufgehört haben.

Lisa: Bei der Chemie war das eigentlich auch sehr überraschend, dass da total viele Frauen anfangen und das Studium auch durchziehen. Ich war verwundert, dass so viele Mädchen tatsächlich den Drang haben, Chemie zu studieren, das hätte ich mir nicht gedacht!

Leonie: Aber ich glaube, die Rate ist auf der Chemie höher, oder? Um einiges.

Klara: Ja, ich glaube auch. Bei uns in der Physik waren es im Bachelor etwas zwischen einem Viertel und einem Drittel Frauen.

Klara: Erzählt doch mal kurz, was ihr gerade macht und was das Thema eures PhDs ist. Möglichst einfach beschrieben, bitte!

Sophie: Ich fange mit meinem PhD erst demnächst an, aber mein Masterprojekt war über Quantencomputing mit Lichtteilchen. Im PhD werde ich vermutlich mit hoch-dimensional verschränkten Teilchen arbeiten. Das ist wie Schrödingers Katze: Tot oder lebendig? Nur weite ich das auf mehrere Katzen aus, die dann entweder alle gleichzeitig tot oder alle gleichzeitig lebendig sind – sie sind dann noch zusätzlich gleichzeitig grün, gestreift, haben rote Augen und vielleicht mauzen und bellen sie dann. So verschicken wir Nachrichten: Wenn wir eine Katze blau färben, färben wir sie auch am anderen Ort blau. Das geht aber immer nur mit einer Nachricht, für die nächste brauchen wir neue Katzen. Ganz einfach.

Lisa: Ganz einfach! (lacht)

MINT-Fächer brauchen mehr weibliche Vorbilder!

Beate: Ich habe letzten Oktober mit meinem PhD in Paris angefangen, am Laboratoire Kastler Brossel. Da bin ich in einer Gruppe, wo wir auch mit „Katzen“ arbeiten, ähnlich wie die Sophie, aber nicht ganz so multidimensional. Ich habe im Master schon mit der Quantenoptik gearbeitet und mache jetzt hier damit weiter, also arbeite ich hauptsächlich mit recht starken Lasern, die ich auf Kristalle mit besonderen Eigenschaften ausrichte. Dann schaue ich mir an, was am anderen Ende vom Kristall herauskommt. Meistens ist das Ergebnis ein „State“ – ein System, das sehr interessante Quanteneigenschaften hat, vor allem auch für die Kommunikation. Woran ich dann speziell arbeite: Ich soll Ideen entwickeln, wie man die Sachen, die aus den Kristallen herauskommen, die teilweise verschiedene Arten haben, Information zu speichern, nutzen kann. Also inwieweit es sinnvoll ist, diese unterschiedlichen Speicherarten zu kreuzen bzw. gleichzeitig zu nutzen.

Leonie: Ich mache meinen PhD seit März in der Teilchenphysik im Gebiet der dunklen Materie. Dunkle Materie ist eines der großen, noch ungelösten Rätsel der modernen Physik. Sie ist eine Komponente in unserem Physikmodell, die uns fehlt, bei der wir aber schon viele Hinweise dafür gefunden haben, dass es sie tatsächlich geben muss. Es gibt verschiedene Ansätze, wie man dieses Problem aus der Welt schaffen will, und einer davon ist, dass dunkle Materie aus Teilchen besteht. Wir suchen nach diesen Teilchen, nur sind sie sehr schwer zu sehen und wir wissen auch noch nicht, wie wir sie sichtbar machen können. Deshalb brauchen wir riesige Maschinen, die wir tief unter der Erde vergraben, damit wir möglichst wenig andere Signale haben. Wir hoffen, dass in unserer Riesenmaschine ein einzelnes Dunkle-Materie-Teilchen reinschlüpft und das können wir dann detektieren. Das ist der Plan. Diese Experimente gibt es nun schon länger als ich auf der Welt bin. Das CRESST-Experiment, bei dem ich mitarbeite, hat bisher noch nichts gefunden; eigentlich haben auch die anderen Experimente nichts gefunden. Aber auch, wenn wir nichts finden, können wir zumindest sagen, in welchem Bereich wir nicht mehr suchen müssen. Was ich konkret mache: Die ganzen Daten, die diese Detektoren produzieren – das sind unglaubliche Mengen an Daten – analysieren. Ich arbeite hauptsächlich am Computer und versuche diese Daten so zu bearbeiten, dass interessante Sachen herauskommen. Es ist praktisch eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Lisa: Ich mache seit Jänner meinen PhD in analytischer Chemie. In dem Feld schaut man, grob gesagt, was und wie viel wo drinnen ist. Jedes Lebensmittel, jedes Pharmazeutikum ist irgendwann einmal zumindest durch die Hände einer analytischen Chemikerin oder eines analytischen Chemikers gegangen, um sicherzustellen, dass die Produkte auch wirklich unbedenklich sind. Ganz genau gesagt mache ich Massenspektrometrie, das heißt in meinem Fall, dass ich mich auf Metabolite (Stoffwechselzwischenprodukte) konzentriere. Bei uns in der Gruppe gibt es aber auch Leute, die sich auf Fette fokussieren. Das Coole daran ist, dass man sie als direkten Read-Out vom Gesundheitszustand verwenden kann. Ich versuche derzeit, verschiedene Gehirntumore anhand von Metaboliten, die ich bei der Massenspektrometrie bestimmen kann, zu unterscheiden. Das ist natürlich noch weit weg von jeglicher Art von klinischer Anwendung, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist ein ganz angenehmes Gefühl zu wissen, dass meine Arbeit irgendwann mal in ferner Zukunft dazu beitragen kann, dass es den Leuten besser geht. Mein PhD ist generell so, dass ich viel im Labor stehe, Daten auswerte, auch ein bisschen programmiere – ein bunter Mix aus vielen Sachen und mir wird dabei eigentlich nie fad!

Klara: Zurück zum Studium: Kam es euch im Studium so vor, als wärt ihr anders behandelt worden als eure Kollegen?

Lisa: Bei mir gab es nur einen Moment, aber ansonsten bin ich durchwegs gleich behandelt worden wie Freunde von mir. Einmal war ich mit lauter Burschen in der Gruppe und ich habe gemerkt, dass der Betreuer beim Erklären des Beispiels eigentlich die ganze Zeit nur die Burschen angeschaut hat. Mich hat er keines Blickes gewürdigt, obwohl ich genauso anwesend war, genauso mitgearbeitet habe und es sicher auch genauso drauf hatte wie zwei Drittel der Gruppe. Das ist der einzige Moment, an den ich mich erinnere, bei dem ich mich nicht gleichgestellt gefühlt habe.

Sophie: Mir ist es in die andere Richtung gegangen bei einem Praktikum, da war ich auch die einzige Frau unter 17 Männern im Bachelor. Damals war es eher so, dass der Professor sich besonders bemüht hat, weil ich die einzige Studentin war, und sehr deutlich und offensichtlich gegendert hat. Er hat Mozartkugeln UND Sissi-Taler mitgebracht und lauter solche Sachen. Es war irgendwie sehr nett, aber man hat schon gemerkt, dass das meinetwegen ist.

Leonie: Vielleicht liegt das daran, dass ich in etwas anderen Gebieten war, aber gerade in der mathematischen und theoretischen Physik hatte ich schon teilweise das Gefühl, dass die Erwartungshaltung mir gegenüber ein bisschen niedriger war als meinen männlichen Kollegen. Gerade am Anfang des Semesters hatte ich ein bisschen das Gefühl als müsste ich mich ein bisschen beweisen, bevor ich als gleich eingestuft werde. Aber so richtig aktiv wäre mir sonst nichts aufgefallen. Und jetzt in meinem PhD bin ich in einer sehr jungen Gruppe, die bemühen sich auch wirklich, dass sie viele Frauen einstellen und die Frauenquote so hoch wie möglich halten.

Sophie: Ist bei mir jetzt auch so. Die Gruppe ist jetzt drei Jahre alt und der Professor hat angefangen nur mit einer Studentin, über die drei Jahre sind nur Studenten nachgekommen. Der Professor bemüht sich gerade sehr, mehr Frauen einzustellen. Mit mir kommt gleich eine zweite PhD und eine zweite Postdoktorin. Und dann haben wir auch schon mal eine höhere Quote. Hin und wieder fragt man sich dann ob man eingestellt wird, damit sie die Quote erfüllen.

Leonie: Das ist halt immer die Frage. Aber es ist definitiv nicht in allen Gruppen so. Bei manchen Instituten haben sie jetzt teilweise das Problem, dass sie weniger Forschungsförderung bekommen, wenn sie nicht bald Frauen einstellen.

Sophie: Vor allem bei EU funding. Da hat es auf der Uni auch schon Probleme gegeben.

Lisa: Bei uns ist das sehr spannend, weil die Gruppe, in der ich bin, von einer Frau geleitet wird. Wir haben von Haus aus einen sehr hohen Frauenanteil in der Gruppe – ich weiß nicht, ob es am generellen Interesse am Fach liegt oder an der Professorin, weil ich schon das Gefühl habe, dass Professorinnen auch Role Models für Studentinnen sind. Vielleicht gehen Studentinnen dann auch lieber in Gruppen von Frauen, weil sie dann weniger das Gefühl haben, anders behandelt zu werden. Wie dem auch sei, wir haben auf jeden Fall einen sehr hohen Frauenanteil und meine Chefin achtet jetzt darauf, dass sie wieder einige Männer einstellt, weil sie ein Gleichgewicht zwischen Frauen und Männern in der Gruppe haben möchte. Das finde ich total cool, weil ich dadurch bisher nicht das Gefühl hatte, dass Männer, wenn sie eine Gruppe leiten, ohne diese verpflichtende Frauenquote so darauf achten, dass es ausgewogen bleibt.

Beate: Was mir aufgefallen ist – aber das ist anhand der Statistik von drei Gruppen, also nicht besonders aussagekräftig – ist, dass wenn ich persönlich zu Gruppen gehe, wo schon Frauen dabei sind, dann habe ich das Gefühl, dass die Diskussionskultur ein bisschen weniger absolut und ein bisschen mehr relativ ist. Zumindest hatte ich immer das Gefühl, dass Frauen die Sachen relativer formuliert haben: „Ich glaube, das ist so“ oder „Vielleicht hast du da nicht recht“. Und dass alle Männer haben mehr darauf bestanden haben, dass das, was sie sagen, jetzt auch absolut ist. Das hatte dann auch einen Einfluss auf die Diskussionskultur. Und um das Ganze abzurunden: In der Gruppe, in der ich jetzt bin, bin ich tatsächlich auch wieder die einzige Frau – also ich habe einen Rückschritt gemacht in der Hinsicht! (lacht) Und am Anfang war das voll interessant für mich aus einer Gruppe mit sehr hohem Frauenanteil wieder in eine Gruppe zu kommen, in der ich „alleine“ bin. Aber je höher der Bildungsgrad ist, umso weniger hatte ich das Gefühl, dass ich wegen meines Geschlechts eingestellt wurde, sondern mehr als Mensch, der Fähigkeiten hat.

Leonie: Ich habe vor allem im Master viele Übungen gehabt, in denen ich die einzige Frau war. Gerade in der theoretischen, mathematischen Physik oder Gravitationsphysik – da sind sehr wenige Frauen. Ich finde trotzdem, dass es in Österreich positiver war als beim Austauschsemester in Australien. Erstens war ich dort immer die einzige Frau, ganz arg. Dort waren immer so 20 Studenten – da brauche ich nicht zu gendern, denn das waren halt wirklich 20 Studenten und ich. Ich weiß nicht ob die Einstellung mir gegenüber niedriger war, weil ich die einzige Frau war oder weil ich die Austauschstudentin war. Wir hatten ein Hausarbeitsprojekt, bei dem wir auch etwas programmieren mussten, und ich hatte die Lösung vor allen anderen. Ich habe den Professor dann wegen dem nächsten Schritt gefragt und er war dann ganz ungläubig, dass ich schon so weit bin; er ist sehr unfreundlich rüberkommen. Zu den anderen war er nett.

Beate: In Frankreich kommt es mir auch so vor, dass viel weniger Frauen Physik studieren. Im Vergleich fand ich da Wien total cool.

Klara: Was würdet ihr Schülerinnen raten, die sich für ein MINT-Studium interessieren?

Sophie: Wenn sie es gerne machen, auf jeden Fall! Dann hat man gerade in diesen Fächern auch teilweise viele Vorteile, weil es generell viele Förderungen gibt. Und dass sie sich von diesen doofen Kommentaren nicht abschrecken lassen sollen. Es gibt genug Frauen.

Leonie: Dass sie keine Einzelkämpferinnen sein werden, sondern dass sie andere Freundinnen finden werden. Und auch Männer, die sie in ihrer Position unterstützen. Das System ist sicher nicht so ausgelegt, dass man als Frau benachteiligt wird, sondern sogar das Gegenteil. Wenn man interessiert ist und vielleicht sogar eine Affinität gegenüber Naturwissenschaften hat, dann sollte man es auf jeden Fall machen. Egal, was auch Eltern, Freunde, Freundinnen, Verwandte sagen – das ist ja oft auch ein großes Problem.

Lisa: Jetzt nicht nur bezogen auf Frauen, sondern im Allgemeinen würde ich sagen, dass man sich – vor allem bei Chemie – darauf gefasst machen muss, dass man oft sehr viel Arbeit reinstecken und es wirklich wollen muss. Aber wenn man es will, ist es völlig egal, wer man ist, dann kann man es auch schaffen und dann hat man auch die Unterstützung. Man wird überall Leute finden, egal ob Frauen oder Männer, mit denen man sich gut versteht. Und je mehr Frauen in die Naturwissenschaften gehen, umso mehr Vorbilder gibt es für jüngere Frauen und Mädchen, dass sie das auch machen!

Sophie: Wenn es dann anders ist als erwartet, dann kann man es ja auch sein lassen – das ist ja keine Schande. Dann kann man sich umschauen und sagen: „Okay, das war jetzt nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.“ Das passiert bei uns ganz, ganz vielen, die voll gerne Physik machen wollen, aber nicht wissen, dass sie da viel rechnen müssen. Oder sie wollen Astronomie studieren und glauben, sie schauen in die Sterne, und dann haben sie nur Computerdaten zu analysieren. Also man sollte es sich anschauen und wenn man es gern macht, dann kriegt man das schon hin.

Beate: Und wenn man die Arbeit reinstecken möchte – die Lisa hat schon recht, es sind keine Studien, die man nebenbei macht – dann ist es auch sehr zufriedenstellend, in diesen Bereichen Sachen zu lernen. Das sage ich natürlich, weil es mir gefallen hat. Es ist wirklich sehr interessant und erhellend zu sehen, wie wenig man eigentlich in der Schule lernt. Ich bin froh, dass ich das so sehen konnte, wie unglaublich groß das Wissen der Menschheit ist.

Sophie: Je mehr man weiß, desto dümmer kommt man sich vor – auf eine gute Art und Weise!

Leonie: Ich finde auch, wenn man dann mal dort ist, wo wir sind, dann kann man dann auch ein bisschen stolz auf sich selbst sein. Wir sind jetzt alle in einer Position, in der wir sagen können, dass wir stolz auf uns sind und auf das, was wir erreicht haben. Auch stolz auf einander!

Beate: Auf jeden Fall!

Lisa: Aber ich finde auch, dass es leichter ist, wenn man Vorbilder im Studium hat. Am Anfang vom Chemiestudium war ich mir schon ein bisschen unsicher: Okay, werde ich da überhaupt ernst genommen? Aber wenn man dann sieht, dass es Professorinnen gibt, die sich total durchsetzen gegenüber fünf Männern, die ihrer Meinung nach kompletten Blödsinn reden, und sie die dann wirklich in Grund und Boden stampft – das ist schon sehr faszinierend. Ich persönlich finde es total schade, dass es nur so wenige Professorinnen gibt. Ich weiß nicht, wie es auf der Physik ist, aber auf der Chemie sind es sehr wenige. Vielleicht wird ja eine von uns Professorin?

Klara: Oder alle vier?!

Beate, Lisa, Leonie und Sophie: Schauen wir mal! (lachen)