Sommerlager 2020: Eltern und Jugendorganisationen brauchen Klarheit!

Der Sommer steht vor der Tür! Aber nach wie vor gibt es viele Fragezeichen für Ferienangebote und Kinderbetreuung, sowohl für Eltern als auch Kinder- und Jugendorganisationen. Die BJV ruft die Bundesregierung auf, endlich Klarheit zu schaffen.

Eltern und Jugendorganisationen stehen derzeit vor großen Fragezeichen, was die Sommermonate betrifft. Die Corona-Maßnahmen wirken sich nicht nur auf Schule und Kindergärten aus, sondern auch auf Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder in den Ferien. Viele Eltern wissen nicht, wie sie die Kinderbetreuung in den Ferienmonaten bewerkstelligen können. Oftmals haben sie bereits während des Corona-Lockdowns ihren Urlaub in Anspruch nehmen müssen, Großeltern fallen als Betreuungspersonen aufgrund gesundheitlicher Risiken vielfach weg. Gleichzeitig ist für Jugendorganisationen und Eltern unklar, ob bewährte Aktivitäten wie Camps oder Sommerlager in diesem Jahr stattfinden können.

Kinder- und Jugendorganisationen sind zuverlässige Anbieter von qualitätsvollen Ferienaktivitäten. Camps, Ausflüge und Sommerlager unterschiedlichster Art haben lange Tradition und bieten altersgerechte Feriengestaltung. Sie sind ein jährlicher Fixpunkt für zahlreiche Kinder und Jugendliche. Leider sind mit den jetzigen Regelungen für Jugendarbeit und Beherbergungsbetriebe nicht alle Fragen beantwortet. Kinder- und Jugendorganisationen haben weiter mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen, was zum Beispiel Übernachtungen in Zelten, Essensausgaben oder Abstandsregeln betrifft. Für die Durchführung der Sommeraktivitäten läuft inzwischen die Zeit davon.

„Eltern und Jugendorganisationen brauchen jetzt Planungssicherheit! Einige Angebote wurden bereits abgesagt, weitere werden folgen. Die Leidtragenden sind die Kinder und Jugendlichen. Wir rufen daher Jugendministerin Aschbacher und Gesundheitsminister Anschober auf, schnell weitere Details bereitzustellen“, so BJV-Vorsitzende Caroline Pavitsits.

Insgesamt treten Mängel in den Kinderbetreuungsangeboten in diesem Sommer besonders deutlich zutage. So mussten Sommerschließzeiten von Kindergärten bereits bisher privat abgefedert werden. Dabei würden sich die ungleichen Bedingungen für Familien weiter verschärfen, beispielsweise was die Angebote an leistbarer institutioneller Kinderbetreuung angeht.

„Wir rufen die Bundesregierung auf, beitragsfreie Ferienangebote und Betreuungsmöglichkeiten für alle Kinder sicherzustellen“, fordert Pavitsits.

Dabei betont die Vorsitzende die Bedeutung eines einheitlichen Vorgehens für ganz Österreich: „Es darf nicht passieren, dass Kinder und Jugendliche je nach Wohnort vor völlig anderen Situationen stehen.“

Die letzten Wochen waren für viele Familien ein Drahtseilakt, für die Sommermonate darf es nicht noch weitere Belastungen geben! Auch die Jugendarbeit hat in der Corona-Zeit mit der schnellen Umstellung auf Online-Angebote Großartiges geleistet. Jetzt braucht es Sicherheit für die nächsten Monate. Denn hier geht es nicht um Golfplätze oder Baumärkte, sondern um zahlreiche Familien, die mit Sorgen Richtung Sommer blicken.