Starke Stimme für die Jugend dieser Welt

“We know that we are very privileged to represent the youth in front of the United Nations, but at the same time it is our right to do so!“

Was passiert, wenn sich 17 Jugenddelegierte zu den Vereinten Nationen aus 16 Europäischen Ländern für drei Tage in Brüssel im Hauptquartier des European Youth Forum treffen? Da geht es ums Kennenlernen, Strategien für gemeinsames Lobbying und Advocacy in der UN und das gemeinsame Ausarbeiten von Ideen und die gemeinsame Planung von Side Events zur Zeit der Generalversammlung… besonders aber ging es uns darum nicht nur unsere jeweiligen Länder zu vertreten, sondern gemeinsam eine starke Stimme für die Jugend dieser Welt zu sein.

Freitag, 29. Juni 2018 08:30: ich stehe am Eurostar Bahnsteig der London St. Pancras Station und warte auf meinen Zug. Meine Gefühle sind gemischt – ich ziehe gerade um und habe ein paar Stunden zuvor meine FreundInnen an der University of Essex verabschiedet. Mein Umzug führt mich aber nicht direkt zurück nach Salzburg, vorher lege ich noch einen Zwischenstopp in Brüssel für das Wochenende ein. Ich bin gespannt was mich erwartet und freue mich darauf die anderen Jugenddelegierten kennen zu lernen. Außerdem bin ich froh, dass ich mich die nächsten drei Tage weiterhin dauerhaft unter jungen Leuten befinde, vielleicht fällt der Abschied von England und meinen StudienkollegInnen dann nicht so schwer.

In Brüssel angekommen mache ich mich erstmal auf den Weg zum Hotel und treffe im Zimmer Noura, sie ist ehemalige Jugenddelegierte aus Schweden und koordiniert jetzt das Programm dort. Von ihr höre ich bereits euphorisch, welch wichtige Aufgabe man als JugenddelegierteR übernimmt und wie wichtig unsere Aufgabe hier ist.

Wie wichtig die Aufgabe ist, um junge Stimmen und Anliegen auf internationaler Ebene hörbar und sichtbar zu machen, wird während des Trainings immer wieder bewusst und doch gibt es verschiedene Unterschiede zwischen den Jugenddelegiertenprogrammen in den einzelnen Ländern.

Die Vereinten Nationen fordern seit langem alle 193 Mitgliedstaaten dazu auf mit ihrer offiziellen Delegation zu UN Veranstaltungen Jugenddelegierte mitzusenden. Bis heute machen das nicht einmal 50 Länder. Die meisten Jugenddelegierten kommen aus Europa, hier in Brüssel zusammen sind die, die bereits ausgewählt sind. Viele werden es erst später. Auch innerhalb Europa gibt es starke Unterschiede zwischen den Programmen.

Manche Länder haben eine/n UN Jugenddelegierte/n, so zum Beispiel Österreich, Estland und Ungarn, die meisten aber mehr. Das reicht dann von zwei UN Jugenddelegierten in den meisten Ländern zu bis zu sechs wie zum Beispiel in Dänemark. Und viele der Jugenddelegierten nehmen an den diversen UN Meetings teil: dem High Level Political Forum, dem Wirtschafts- und Sozialrat und der UN Generalversammlung.

Eines ist uns allen besonders wichtig: wir wollen eine starke Stimme für die Jugend sein. Einerseits für die Jugend in unseren Herkunftsländern, andererseits eine gemeinsame unüberhörbare Stimme für die Jugend dieser Welt. Wir wissen, dass wir Jugenddelegierte sehr privilegiert sind auf internationaler Ebene, bei den Vereinten Nationen aktiv zu partizipieren, aber gleichzeitig ist es unser Recht das zu tun!

Weil es unser Recht ist, dass nicht nur über uns als Jugendliche gesprochen wird und Entscheidungen für uns getroffen werden, sondern auch wirklich mit uns gesprochen wird und selbst bei Entscheidungsfindungsprozessen teilzuhaben, ist es uns wichtig und dafür einzusetzen, dass nicht nur wir das tun können und dass es kein Privileg beleibt. Wenn wir in der internationalen Staatengemeinschaft für weniger Ungleichheiten zwischen den Staaten sorgen möchten, dann muss auch überall die Jugend die Möglichkeit bekommen mitzuentscheiden. Nur so können gerechte Chancen für alle geschaffen werden. Bis es dazu kommt, setzen wir uns weiterhin für die Jugend aller Länder ein.

Neben dem Finden gemeinsamer Positionen haben wir auch schon einige gemeinsame konkrete nächste Schritte geplant und ihr dürft weiterhin gespannt bleiben! Der Oktober und die Generalversammlung kommen immer näher und das UN Advocacy Treffen hat es uns ermöglicht gemeinsam zu planen.

Ich reise ab mit viel Motivation, Inspiration und Tatendrang im Gepäck. Gemeinsam sind wir eine starke Stimme für die Jugend!