„Unser Europa, unsere Meinung!“

EYD Fariha Khan nahm am „Your Europe, Your Say!“ (YEYS)-Event in Brüssel teil. Was sie dort erlebt hat, erzählt sie euch hier in diesem Blogbeitrag.

 

Fariha Khan mit JugenddelegiertenNach einer aufregenden Zeit bei der EU-Jugendkonferenz in Gent, Belgien, ging es für mich direkt weiter nach Brüssel zum nächsten spannenden EU-Event. Dort durfte ich gemeinsam mit 106 anderen Teilnehmenden aus der EU, den Beitrittsländern und dem Vereinigten Königreich im Rahmen der Civil Society Week des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) am „Your Europe, Your Say!“ (YEYS)-Event teilnehmen. Dabei hatte ich die Gelegenheit, Ideen, Vorschläge und Hoffnungen direkt an europäische Entscheidungsträgerinnen und -träger heranzutragen.

In Kleingruppen sammelten und diskutierten wir die Probleme und Anliegen junger Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern und bildeten thematische Gruppen zu jedem Anliegen. Besonders engagiert habe ich mich in den Gruppen zu Desinformation im Netz und zur Bewältigung der Herausforderungen, denen junge Menschen in der EU aufgrund hoher Lebenshaltungskosten und Inflation gegenüberstehen. Hier brachte ich die Perspektive der österreichischen Jugend ein, da auch die letzte Umfrage des Jugenddialogs ergeben hat, dass dies Sorgen sind, mit denen auch unsere Jugend zu kämpfen hat. Schließlich erarbeitete jede der zwölf Kleingruppen eine Maßnahme bzw. Empfehlung zu ihrem jeweiligen Thema.

Am Ende stimmten wir gemeinsam über diese fünf Empfehlungen ab und stuften sie ein:

  1. Einführung einer Jugendquote für die Wahlen zum Europäischen Parlament;
  2. Verabschiedung der Richtlinie über die Sorgfaltspflicht, um die Berücksichtigung von Menschenrechten und Umweltaspekten in den Lieferketten und Unternehmen verbindlich vorzuschreiben und für Transparenz zu sorgen;
  3. Entwicklung eines Rechtsrahmens für soziale Medien, um Polarisierung und Desinformation einzudämmen;
  4. Entwicklung einer standardisierten gemeinsamen Strategie zu sexuellen und reproduktiven Rechten; und
  5. Spezielle Steuerrichtlinien für klimaschädliche Waren und Dienstleistungen, z.B. Luxusgüter, und Verwendung der Gelder zur Finanzierung klimafreundlicher Maßnahmen.

Die Empfehlungen wurden schließlich dem Präsidenten des EWSA übergeben, der sie an andere EU-Institutionen weiterleiten wird. Sie sollen zudem in die (erwartete) Resolution des EWSA zu den bevorstehenden Europawahlen einfließen, die im Juli 2024 verabschiedet werden soll.

Es war sehr ermutigend zu sehen, dass der EWSA uns in diesen Prozess eingebunden hat und offen für die Meinungen junger Menschen war. Es wurde uns eine Plattform geboten, um unsere Ideen vorzubringen – ein Schritt in die richtige Richtung! Jetzt bleibt abzuwarten, ob unsere Empfehlungen wirklich Gehör finden und umgesetzt werden. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, sollte es hierzu Neuigkeiten geben!

Liebe Grüße, Fariha